Die Sankt Annen Kirche zu Schadeleben
Wie fast überall, ist die Kirche das schon von weitem sichtbare Wahrzeichen eines Ortes.Egal aus welcher Richtung man nach Schadeleben kommt, der Kirchturm ist das erste, was man sieht.![]() |
Die Kirche Ansicht von Süden Text und Fotos: Krull |
Das heutige
Kirchengebäude ist schon das dritte an gleicher Stelle.
Die erste
Kirche wurde nach zweijähriger Bauzeit 1564 fertiggestellt.
Sie erhielt
den Namen „Sankt Annen“. Der erste Pfarrer war Kaspar Kellner aus Varrenrode.
Von ihm
stammen auch die ältesten Aufzeichnungen mit Taufen und Beerdigungen aus den
Jahren 1570 bis 1573.Diese Kirche hat nur etwa 80 Jahre gestanden, und musste wegen
Baufälligkeit abgerissen werden. Vermutlich hat der 30-jährige Krieg auch dazu
beigetragen, der unser Dorf schwer getroffen hatte.
Im Jahre 1663
wurde die zweite Kirche erbaut, die über anderthalb Jahrhunderte ihrem Zweck
gedient hatte.
Diese Kirche
musste, wie schon die erste, wegen schlechtem Bauzustand 1819 ebenfalls
abgerissen werden.
Am 1. Juli
1821 konnte dann die dritte, also unsere heutige Kirche, feierlich geweiht
werden.
Es handelt
sich hier um eine geräumige Saalkirche.
Der Kirchturm
hat einen quadratischen Grundriss mit achteckigem Aufsatz.
In seinem Innenraum stehen zu beiden Seiten auf Gedenktafeln
die in den
beiden furchtbaren Weltkriegen gefallenen Söhne, Männer, Väter und Ehemänner
unseres Ortes verzeichnet,
Die erste Turmuhr
wurde im Jahr 1849 eingebaut. Das jetzige Uhrwerk wurde von der Firma J. F.
Weule in Bockenem hergestellt. Nach ihrer Generalinstandsetzung ist das heutige
Uhrwerk mit dem Jahr 1904 datiert. Das Uhrwerk wird über gewichtsbelastete Seilzüge angetrieben und wird einmal wöchentlich aufgezogen.
Das Geläut
der Kirche besteht aus zwei Glocken, die noch bis 1980 von hand geläutet werden
mussten.
Im Jahr 1980
schenkte die evangelische Partnergemeinde aus Kassel-Niederzwehren, mit der
schon seit Anfang der1970-er Jahre diese Verbindung besteht, ihr gebrauchtes
elektrisches Läutewerk unserer Kirche.
Die kleine
Glocke, besteht wie eigentlich üblich, aus Bronze,
die große
Glocke musste im ersten Weltkrieg demontiert und für die Waffenproduktion
eingeschmolzen werden.
Im Jahr 1928
stiftete die Familie Schoch eine aus Stahl gegossene neue Glocke.
Sie trägt die
mahnende Inschrift:
„· In eiserner Zeit · dem Frieden geweiht ·
· Karl August Schoch und Familie · Schadeleben 1928 ·
Zur
Ausstattung der Kirche gehört der reich geschnitzte barocke Kanzelaltar aus dem
Ende des 17. Jahrhundert mit gedrehten Weinlaubsäulen und kräftigen
Akanthuswangen.
Der
Kanzelkorb zeigt die Evangelisten und Christus, bekrönt von dem auferstandenen
Christus.
Der Altar,
und vermutlich auch die leider nicht mehr so ansehnliche Orgel, stammen aus der
Quedlinburger Wipertikirche.
Im Jahr 1989
wurde unter maßgeblichem Anteil von unserem damaligen Pfarrer Johannes Müller unsere
Kirche im Innenraum unter denkmalpflegerischen Aspekten
malermäßig
renoviert und zeigt jetzt wieder ihren farbigen Ursprung.
Die
Kirchengemeinde ist ganz besonders stolz auf ihren, ebenfalls aus dem
17.Jahrhundert stammenden, und auf Initiative von Frau Ilse Andrasch
restaurierten Taufengel. Zahlreiche Spenden machten dies erst möglich.
Seit
Weihnachten 2003 hängt er wieder über dem Taufstein.
|
![]() |
Ansicht Taufengel und Altar |
![]() |
Innenansicht der Kirche |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen